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Haben Sie in diesem Jahr etwas ausgesät oder angepflanzt? Konnten Sie davon in den letzten Tagen oder Wochen etwas ernten? Viele Menschen pflegen und nutzen ihren Garten oder die Blumenkästen am Balkon. Immer mehr pflanzen wieder Obst und Gemüse an und versorgen sich selbst mit Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Pflaumen und anderen leckeren Früchten.

Ehrlich gesagt: ich gehöre nicht dazu und sicher haben auch viele andere nichts gesät oder gepflanzt. Folglich haben sie nichts geerntet und also keinen Grund für Erntedank. Oder? Wir kaufen doch im Supermarkt ein oder essen im Schnell-Imbiss. Erntedank? Wem und wofür? Ich denke:

1.)  Es arbeiten viele Menschen, damit wir alle essen und trinken können. Da sind zuerst die Bäuerinnen und Bauern, die heute oft andere Berufsbezeichnungen tragen, aber bis heute auf Feldern säen und ernten, Obstbäume pflegen und Kühe, Schweine und Hühner versorgen und für uns schlachten. Und dann braucht es die Metzger, Müller, Bäcker und viele andere Menschen, die viel zu tun haben und dafür sorgen, dass wir in der Bäckerei und Fleischerei, im Supermarkt und anderswo unsere Speisen und Getränke kaufen können. – Das sind viele Menschen, denen wir dankbar sein können für ihre fleißige Arbeit und ihr Können, damit wir zu essen und trinken haben.

2.)  Wir Menschen können viel – aber Pflanzen und Tiere wachsen immer noch von allein. Wir können sie größer oder kleiner werden lassen. Aber das Wachsen steckt im Samenkorn oder im Gen, in den Pflanzen und Tieren selbst. Deshalb heißt Erntedank für mich auch: Dankeschön, lieber Gott, Du hast Dir das sehr gut ausgedacht und wunderbar gemacht! Danke, dass Du Pflanzen, Tiere und Menschen geschaffen hast und wachsen lässt.

3.)  Es gibt noch vieles andere, was ich zum Leben brauche oder was das Leben schöner macht. Auch dafür sage ich beim Erntedankfest Dankeschön! Dankeschön an Menschen und Gott!

Denn für mich ist klar: Unser Leben, unser Wachstum und unsere Versorgung durch Essen und Trinken ist Gottes gute Idee und Gottes gutes Geschenk für uns:
Wir können leben! Wir haben genug zum Leben – bei uns fast alle und viele haben mehr als genug. Deshalb heißt Dankeschön sagen auch: Kann ich etwas abgeben? Kann ich mit meinem Dankeschön für viel Gutes auch anderen Menschen Gutes tun? Dann bin ich auf dem richtigen Weg, denn Dankeschön sagen und Teilen steckt an und macht Menschen froh. Gott sei Dank!

Zur Dankbarkeit ermutigend grüßt Sie dankbar
Pfarrer und Klinikseelsorger Thomas Günzel

Aus der Bibel, Psalm 147 (Verse 7-9):

Stimmt für Gott, den HERRN, ein Danklied an, spielt für unseren Gott auf der Zither!
Er überzieht den Himmel mit Wolken und sorgt für Regen auf der Erde.
Auf den Bergen lässt er das Gras sprossen;
dem Vieh gibt er sein Futter, auch den jungen Raben, die danach rufen.

 

Erntedank wird natürlich auch in unseren Einrichtungen gefeiert: Hier als Beispiel der Gabentisch aus unserem Service-Wohnen „Auf dr' Höh“ im Erzgebirge.