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„Stay connected“ ist das diesjährige Motto zum Welt-MS-Tag am 30. Mai 2021. Dass Erkrankte trotz MS-Schüben mit ihrem Alltag, mit ihren Fähigkeiten in Beruf und Hobbys verbunden bleiben, ist auch Anliegen der Krankheitsbehandlung am Diakoniewerk Zschadraß.

Verbreitet und doch schwer zu erkennen – Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern


Multiple Sklerose (oder Encephalomyelitis disseminata) ist eine autoimmune, chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie kann einen schubförmigen oder chronisch fortschreitenden Verlauf haben und verschiedene Nervenbahnen befallen. Die Symptome sind vielfältig: Lähmungen, Seh- und Gefühlsstörungen, Doppelbilder, Gang- und Koordinationsstörungen, Blasenentleerungsstörungen, Sprech- bzw. Sprachstörungen… Zusätzlich können noch begleitende Beschwerden wie z. B. Störungen der Konzentration und Merkfähigkeit sowie Depressionen auftreten.

Die Krankheit ist bis heute zwar nicht heilbar, aber es gibt mittlerweile viele verlaufsmodifizierende Medikamente, welche die Entzündungsvorgänge im zentralen Nervensystem hemmen und das Immunsystem positiv beeinflussen.

Trotz Fortschritten in der medikamentösen Therapie spielt auch die Physiotherapie im Rahmen der symptomatischen Therapie eine wichtige Rolle. Sie bietet Patienten einen größtmöglichen Zugewinn an Lebensqualität und Leistungsfähigkeit bei Aktivitäten des täglichen Lebens, im Beruf und bei der Teilhabe am sozialen Leben.

Individuelle Ziele setzen


Der Gang zum Supermarkt, ein Essay lesen oder sich bei der Arbeit konzentrieren… Wenn Alltagskompetenzen verloren gehen, ist der Leidensdruck vieler Patienten groß – umso wichtiger ist es, in der Therapie über die Frage ,,Was wollen Sie wieder können?“ eine gemeinsame Zielbestimmung festzulegen.

Dazu gilt es, die vorhandenen Ressourcen zu erkennen. Beim Erstellen eines Therapieplanes müssen auch die wechselnde Belastbarkeit von Patienten, das Uhtoff-Phänomen (Verstärkung der Symptome bei Hitze) und die Fatique-Symptomatik (anhaltender psychischer und physischer Erschöpfungszustand) beachtet werden.

Symbiose von MS und Physiotherapie: Der „Bobath“-Ansatz


Wie kann Erwachsenen mit zerebralen Bewegungsstörungen, sensomotorischen Störungen und neuromuskulären Erkrankungen wie MS geholfen werden? Ein guter Weg ist „Bobath“ – der eher neue Therapieansatz einer Gymnastiklehrerin aus dem 20. Jahrhundert brachte dem Physiotherapie-Team an der Zschadrasser Klinik für Neurologie langfristige Behandlungserfolge ein.

Der Therapeut aktiviert dabei den Betroffenen, indem er Haltung und Bewegung durch Aufgaben- und Umweltgestaltung korrigiert und an den Bedürfnissen des Patienten orientiert. Muskelansteuerung, Tonus-Optimierung, Erhalt der Gelenkbeweglichkeit sind Bestandteil des Konzeptes. Verändert sich die Leistung, wird der Behandlungsplan angepasst. Das Hauptziel ist stets die Verankerung des Erlernten im motorischen System des Gehirns.

Umfassende Hilfe durch Technik-Vielfalt


Die zahlreichen Symptome von Multipler Sklerose lassen noch viele weitere Behandlungsmöglichkeiten zu, beispielsweise Krankengymnastik, Bewegungsübungen an Geräten, Gehtraining, Hilfsmittelanpassung sowie Hydro- und Elektrotherapie.

„Wir haben viele Erfahrungen im Umgang mit der MS-Erkrankung und dem Eingriff in das Leben der Betroffenen gesammelt, sodass wir sowohl physisch als auch psychisch bei der Krankheitsbewältigung helfen können,“ sagt Simone Wetzig, Leiterin der Physiotherapie.

Weitere Informationen zur Physiotherapie an den Diakonie Kliniken Zschadraß finden Sie auf unserer Website.  

 

Die orangefarbene Schleife soll Solidarität mit MS-Betroffenen symbolisieren.Die orangefarbene Schleife soll Solidarität mit MS-Betroffenen symbolisieren. (Foto © Diakoniestiftung in Sachsen).


Ansprechpartner
Simone Wetzig
Leiterin Physiotherapie

Im Park 21b
04680 Colditz

Telefon Tel. 034381 87431

Mehr Informationen finden Sie auch in unserem Infoflyer:

PDF Flyer Physiotherapie